6.8.07

bumbuna & no. 2

so sollte es sein! ein richtig gelungenes wochenende mit vielen neuen eindruecken und erlebnissen. am samstag morgen nach 8 ging's los in richtung makeni, der hauptstadt der noerdlichen provinzen. david war leider nicht dabei, da er am wochenende in 'mile 91' fuer die slra arbeitete, dafuer kam james (derselbe name, aber ein komplett anderer typ :-) als fahrer mit uns mit.

es war richtig schoen, endlich mal etwas anderes als freetown zu sehen. keine wellblechhuetten mehr, dafuer haeuser (oder eben doch huetten) aus lehm und palmblaettern. reisfelder, mit sich darin spiegelnden palmen. eine gruene landschaft, soweit das auge reicht.

von makeni aus ging es ohne halt weiter nach magburaka und von dort nach bumbuna. die strasse von freetown nach makeni ist eine der besten im ganzen land. die strasse von magburaka nach bumbuna damit zu vergleichen waere sinnlos... dreck, schlagloecher, kurz: ideales terrain fuer einen jeep.
in bumbuna mussten wir zuerst mal den chief des dorfes sehen. es ging entgegen meiner erwartungen ohne grosse rituale vonstatten, involvierte aber ziemlich viel haendeschuetteln. er teilte uns mit, dass wir ohne vorherige benachrichtigung den damm und die baustelle des kraftwerks (baubeginn war vor 30 jahren...) leider nicht besichtigen koennen. verstaendlich, wuerde in europa wahrscheinlich nicht anders laufen, mit der ausnahme, dass es nicht der dorfhaeuptling ist, der einem diese information gibt.
wir mussten uns mit den wasserfaellen in bumbuna zufrieden geben. kein problem, sie sind den besuch wirklich wert, und es ist nur schon ein erlebnis, dorthin zu kommen. das auto mussten wir kurz nach dem dorf stehen lassen. der weg fuehrte durch einen bach, der jetzt in der regenzeit zu tief fuer unseren jeep war. wir wateten also durch den bach (bilharziose ahoi!) und wanderten auf der anderen seite in flip-flops durch den regenwald bis zu den wasserfaellen. begleitet wurden wir dabei von einer horde kinder...

auf dem rueckweg bin ich gefahren. macht richtig spass, auf diesen strassen, es ist etwas ganz anderes als auf unseren perfekten autobahnen. in makeni haben wir uns ein hotel gesucht, anschliessend in einem restaurant gut gegessen. es war herrlich, ich hatte einen gemueseteller. oder zumindest, was hier als gemueseteller durchgeht; in europa haette ich darueber den kopf geschuettelt. ein gericht aus kartoffeln, bohnen, salat und mayonnaise (alles zusammen gekocht), mit kochbananen garniert.
nebenan waren zwei weisse typen, die einen fussballmatch am tv schauten. es dauerte eine weile, bis ich realisierte, dass die tatsaechlich schweizerdeutsch sprechen. sie waren mindestens so erstaunt wie ich, an diesem ort einen schweizer zu treffen... wahrscheinlich sehen wir uns wieder, wenn entweder einer von ihnen nach freetown kommt oder ich am ende meiner zeit hier nochmals nach makeni gehe, auf jeden fall aber auch in der schweiz.
spaeter am abend fuhren wir in einen club. selbst haetten wir den weg nie gefunden, gluecklicherweise wurden wir von der polizei dorthin eskortiert. ein pickup voll mit halbbetrunkenen polizisten, ich erwartete die ganze zeit nur darauf, dass sie uns ueberfallen und ausrauben... war richtig froh, als nach all den dunklen dreckwegen dann doch noch dieser club vor uns auftauchte. der club allerdings war wohl der schlechteste, den ich je sah. fuer live-konzerte waere der ort nicht schlecht. als disco aber ist er schlicht ungeeignet. ausserdem war die musik bis zum anschlag aufgedreht, sodass man sich nicht mal mehr mit schreien verstaendigen konnte... aber witzig war es allemal.

am sonntag entschieden wir uns im hinblick auf den regen, keines der naturreservate, die ich herausgesucht hatte zu besuchen. stattdessen fuhren wir zurueck zur freetown-halbinsel zum strand von river no.2. es war herrliches wetter am strand, der ohne weiteres zu den schoensten gehoert, die ich je gesehen habe. baden im meer und an der sonne...
ein paar amerikaner von einer ngo hatten sogar zwei bodyboards dabei. sie liehen sie uns fuer eine halbe stunde aus, genug um ein paar wellen zu surfen. das war das tuepfelchen auf dem i an diesem wochenende...

ein weiteres spezielles erlebnis hatte ich am abend, als ich den wagen zurueck brachte. weit ist es nicht, 5 minuten mit dem auto. trotzdem schaffte ich es, auf dieser kurzen distanz in einen hold-up zu geraten. ein polizist winkte mich an den rand und hielt mich an: "hello friend. i don't make you any problems. and i know you don't want to have any problems. but, you see, i want to buy a drink..."
ich hatte zu dieser zeit weder pass noch fahrausweis bei mir, wir hatten alles zu hause abgeladen. ich gab dem cop 5000 leones, er war zufrieden und ich um eine erfahrung reicher.

Keine Kommentare: